Meine Max

Die Vorgeschichte

Der Grund meiner Existenz ist eine Max. Genauer gesagt das verbrannte Auslasventil der Max meines Vaters. Dieser hatte sich etwa 1960 während seines Zivildienstes auf der Schwäbischen Alb eine Super-Max zugelegt. Es sollte sein erstes und bisher einziges Motorrad bleiben. Kurz später wurde ein Seitenwagen, Steib LS200, angeschafft und mit einigen Extras ausgerüstet: verbesserte Federung und Dämpfung und einer Seitenwagenbremse. Im Frühjahr 1962 ging es mit diesem Gespann auf Hochzeitsreise: quer durch das damals noch recht wilde Skandinavien. Es war für meine Eltern nicht der erste Trip nach Lappland, meine Mutter hatte dort ein paar Monate gelebt während mein späterer Vater sie dort mit dem Fahrrad besuchte! Eine beachtliche Strecke: Stuttgart - Kemijärvi in Nordfinnland, naja, und bei der Aktion hat's dann wohl gefunkt.

Frühe Erfahrung

Im Mai 1967 kam es dann zu einem folgenschweren Motorschaden - an einem angeblich sonnigen Sonntagnachmittag - und da Mutter untersagte den Motor Sonntagnachmitag auszubauen wurde die Zeit mit meiner Zeugung überbrückt. Übrigens spricht die Tatsache, dass ich Einzelkind geblieben bin deutlich für die Zuverlässigkeit der Max.

So wuchs ich mit der Max auf, sowohl mein Vater als auch meine Mutter fuhren Motorrad, für Frauen in der Zeit noch eine Seltenheit.

Später wurde die Max für mich eher zum Gebrauchsgegenstand, oft war sie das einige verfügbare Fahrzeug.

Die Jahre vergingen, hin und wieder ein kleiner Ausflug mit Papas Max, ich wandte mich anderen Motorrädern zu.

die eigene Max

Im Sommer 2002 stolperte ich dann bei ebay über ein traumhaftes Angebot. 1954 Standart-Max mit Steib LS200. Die "alte" Max, mit Sattel und Halbnabenbremse sieht ungleich klassischer aus als die Super-Max. Aber eigentlich war ich ja eh pleite ... naja, ein paar Tage später zeigte ich das Angebot und die Bilder meiner Moni, naja, sowas wäre schon nett ... und wenige Tage später durften wir die Reise von Stuttgart quer durch die Republik nach Nordfriesland antreten und unser neues Familienmitglied abholen.

Seither hat uns der Max-Virus voll erwischt. Ich war ja schon genetisch latent infiziert, aber Moni hat es nun auch voll erwischt. Wir haben einen riesen Spaß mit unserer Max und freuen uns auf das nächste Frühjahr. An dieser Stelle herzlichen Dank an Erhard der uns das edle Gefährt in einem Top-Zustand überlies - bin ich froh, dass deine Kinder nicht gerne im Seitenwagen fahren!